Die erste große Etappe ist geschafft: Der Rohbau steht, der Dachstuhl ist gesetzt – die Erweiterung der Messe München um zwei neue Hallen und einen Konferenzbereich ist zur Hälfte fertig. Am 20. Juni wurde Richtfest gefeiert. „Wir brauchen diese Neubauten, weil die Nachfrage unserer Kunden seit Jahren stetig steigt“, sagt Messechef Klaus Dittrich. Zur IFAT 2018 sollen die beiden neuen Hallen fertig sein. Die Kosten von rund 105 Millionen Euro finanziert die Messe aus eigener Kraft.
Beim Richtfest zogen sie alle an einem Strang: Klaus Dittrich und die Vertreter der vier Messe-Gesellschafter – Landeshauptstadt München, Freistaat Bayern, IHK und Handwerkskammer für München und Oberbayern. Gemeinsam hievten sie den Richtkranz hoch. Vorher hatte der Kabarettist Django Asül für Heiterkeit gesorgt: Bei einem Richtfest darf eine spitze Zunge eben nicht fehlen.
Mit den beiden Neubauten wird das Ausstellungsgelände der Messe München nach den ursprünglichen Plänen fertig gestellt. Dann verfügt sie über 18 Hallen mit zusammen 200.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche plus dem künftigen Conference Center Nord. Dazu kommen rund 400.000 Quadratmeter Freigelände. Nach zwei Jahren Bauzeit werden die beiden Hallen zur IFAT 2018 fertig. Klaus Dittrich: „Damit können wir unsere weltweit starke Stellung weiter ausbauen. Das sichert unsere Zukunft.“
Beim Richtfest gab es viel zu feiern. „Die Messe München nutzt der Stadt und der ganzen Region“, so Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, der Vorsitzende des Aufsichtsrats: „In einem bauma-Jahr wie 2016 löst sie eine Umwegrentabilität von 3,6 Milliarden Euro aus.“ Davon profitieren Hotel, Gastronomie, Einzelhandel, Taxifahrer oder auch die Handwerker. Das hat eine Studie des Ifo-Instituts ergeben. Durch die Messe München werden außerhalb ihrer Mauern rund 24.000 Arbeitsplätze geschaffen, wie die Studie ergab. Reiter: „Die Messe trägt dazu bei, dass die ganze Region prosperiert.“ Auch durch den Neubau schafft die Messe Arbeit: Allein auf der Baustelle sind durchgehend mehr als 300 Arbeiter beschäftigt. Klaus Dittrich: „Wir sind stolz darauf, dass rund 70 Prozent der Baufirmen aus Bayern kommen.“
Bayerns Wirtschaftsministerin und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Messe München, Ilse Aigner, betont die wirtschaftliche Bedeutung für ganz Bayern: „Die Wirtschaft im Freistaat ist so stark wie nie, was auch an den exzellenten internationalen Geschäften bayerischer Unternehmen liegt. Das Tor in die Welt – aber auch nach Bayern – sind oftmals heimische Messen. Daher ist es wichtig, den Messeplatz München stetig weiter zu entwickeln. Die beiden neuen Hallen sowie das Conference Center sind wichtige Schritte in eine erfolgreiche Zukunft.“
Der Bedarf für die neuen Hallen ist schon lange da: Schon jetzt sind bei vier Weltleitmessen alle Hallen ausgebucht: zur bauma, BAU, IFAT und ISPO. „Trotz Internet steigt die Nachfrage“, berichtet Klaus Dittrich. „Auch aus dem Ausland steigt die Zahl der Aussteller und Besucher bei uns in München kontinuierlich an.“
Beim Umzug auf das neue Gelände in München-Riem hat die Messe 1998 mit zwölf Hallen begonnen, 18 waren schon damals für den Vollausbau vorgesehen. Das Unternehmen ist seither nachhaltig gewachsen. München zählt heute zu den erfolgreichsten Messeplätzen der Welt.