„Weihnachten in einer Wagenburg aus Beton oder Terror als Teil des allgemeinen Lebensrisikos – Sicherheitskonzepte im Zeichen der allgemeinen Sicherheitslage“ hieß der folgende Vortrag. Veranstaltungsleiter und Sicherheits-Ingenieur Jens Groskopf bezog sich sowohl auf den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin als auch auf aktuelle Praxisbeiträge von der Berlinale und dem Deutschen Turnfest. So kam er mit seiner Ausgangsfrage, inwieweit Terrorabwehr überhaupt möglich und umsetzbar sei, auf konträre Antworten. Denn schließlich gebe es einen Bewusstseinskonflikt zwischen Veranstaltern, der Gesellschaft und den Medien, die jeweils ihre eigenen Interessen durchsetzen wollten.
Unit Director Sonja Peger von der Agentur TAS aus Essen präsentierte einen „Weg zur sicheren und erfolgreichen Location“, in dem sie drei Praxisbeispiele ihrer Eventagentur vorstellte. Besonders beeindruckend und in Sicherheitsfragen einmalig war das Event „Still-Leben Ruhrschnellweg“ in 2010, für das 60 Kilometer Autobahn im Ruhrgebiet gesperrt und 3 Millionen Besucher geleitet werden mussten. Als Kommunikationstool diente lediglich eine Website und diverse Leitstellen. Ein einmaliges Megaevent, so Peger, das in dieser Form sicher nie wieder zu realisieren sei, zumal vier Wochen später der tragische Wendepunkt in Sicherheitsfragen eintrat: die Love-parade 2010 in Duisburg.
Werner Schiffer vom Unternehmen Chips at Work referierte über „Intelligentes Teilnehmermanagement als Basis erfolgreicher Sicherheitskonzepte“. Inhaltlich ging es dabei u. a. um die Erfassung, Kontrolle und Information von Veranstaltungsteilnehmern in Echtzeit inklusive der Analyse und Auswertung von Bewegungen. Dazu zählen die Positionsbestimmungen einzelner Personen in real time.
Das bislang deutschlandweit einmalige selbstorganisierte Krisenmanagement-Programm der visitBerlin Convention Partner stellten Bernd Wiedemann/PCMA und Valeria Ereth/TSE AG vor. Hierbei handelt es sich um eine Art Versicherungsprojekt, in der sich Netzwerkmitglieder im Krisenfall gegenseitig unterstützen und helfen. Eingebunden in den Krisenplan der Bundeshauptstadt könnte dieses Programm Vorbild für ähnliche Krisenmanagement-Modelle in ganz Deutschland sein.