Bundeskanzler Olaf Scholz nannte beim Klimagipfel der Vereinten Nationen den vom Menschen verursachten Klimawandel die größte globale Herausforderung unserer Zeit. Im Zentrum der notwendigen und unumgänglichen Transformation steht die Energiewende sowie die Energieeffizienz. Die Veranstaltungswirtschaft hat die Möglichkeit, nachhaltige Events zu gestalten, die nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch die Kosten senken und einen positiven Impact erzeugen können. Die Veranstaltungswirtschaft kann einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen leisten, indem sie auf Ökostrom umsteigt, mehr erneuerbare Energie erzeugt als verbraucht, effiziente Sound- und Lichttechnologien einsetzt, Wärmepumpen verwendet und Batterien als zuverlässige Puffer für Spitzenbelastungen einsetzt. Diese Maßnahmen sind nicht nur Schritte zum Umweltschutz, sondern auch eine Strategie zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche.
Die Initiative “16 Steps bis 2025 – Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft” stellt ihren siebten Schritt vor: „Energieeffizienz“. Die Initiative informiert darüber, warum die Energiewende und Energieeffizienz für die Wirtschaft und Gesellschaft so wichtig ist und welche Lösungen die Veranstaltungswirtschaft – als sechstgrößter Wirtschaftszweig – dazu beitragen kann.
Der neueste IPCC-Bericht des Weltklimarats und die alarmierenden Bilder und Nachrichten von Wetterkatastrophen weltweit verdeutlichen, warum die Reduzierung von Treibhausgasen so dringend, unumgänglich und auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität stellen aktuell die größten Bedrohungen für die gesamte Menschheit dar. Ausreden wie „Nachhaltigkeit darf die Wirtschaft nicht überfordern“ können nicht darüber hinwegtäuschen, dass weitaus höhere Kosten durch die Folgen von Unwetterkatastrophen entstehen. Katastrophen wie in Libyen, Slowenien oder im Ahrtal haben, neben den hohen Kosten des Wiederaufbaus, auch immer negative wirtschaftliche Folgen z.B. durch Ernteausfälle, zerstörte Infrastruktur, Lieferketten…
Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment und Nachhaltigkeit in der Veranstaltungswirtschaft, ist Mitinitiator der 16 Steps Initiative in Zusammenarbeit mit Meet Germany. Er sagt: „Die Veranstaltungswirtschaft kann durch Energieeffizienz und nachhaltiges Wirtschaften nicht nur den negativen Impact verringern, sondern auch einen positiven Impact erhöhen, indem die Branche ihre eigene regenerative Energie erzeugt und speichert, Ökostrom verwendet, effiziente Wärmepumpen und Sound & Light Systeme einsetzt sowie die Biodiversität fördert und soziale Aspekte wie Gleichberechtigung, Inklusion und Diversität unterstützt. Die Veranstaltungswirtschaft kann Nachhaltigkeit und Lösungen erlebbar machen für Millionen von Menschen. Durch eigene Erfahrungen verlieren Menschen die Angst vor neuen Lösungen. Auf diese Weise können positive soziale Veränderungen (soziale Kipp-Punkte) ausgelöst werden, da nichts das Denken und Handeln der Menschen stärker beeinflusst als positive Live-Erlebnisse.
Die Veranstaltungswirtschaft bringt Menschen aus ihrer Isolation und fördert die Gemeinschaft. Daher sind Events und Kultur so wichtig für den Zusammenhalt. Die Event-Branche versöhnt, inspiriert, mobilisiert und begeistert. Niemand fürchtet sich vor Ökostrom, Batterien oder Wärmepumpen im eigenen Haus, wenn große Veranstaltungsorte mit Kapazitäten für Zehntausende erfolgreich auf diese Lösungen setzen. Durch nachhaltiges Wirtschaften und hohe Energieeffizienz können wir Wirtschaftswachstum und CO2-Emissionen voneinander entkoppeln und den sechstgrößten Wirtschaftszweig elektrifizieren und dekarbonisieren. Der positive Impact von Veranstaltungen wird gegenwärtig selten erfasst und findet in keinem Klimabericht Erwähnung! Entsprechend groß ist die Chance, den Klimawandel schneller zu stoppen als die Berechnungen vorhersagen. Diese Chance sollten wir, die Politik und die Wirtschaft erkennen und nutzen!“
Die Transformation, die nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich.
Das wird auch von Experten immer wieder belegt:
Bruno Burger – Energieexperte des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE):
„Wir haben einen europäischen Strommarkt, auf dem Strom verschiedener Länder und Quellen angeboten wird. Länder mit günstigen Stromquellen kommen zum Zug, teure nicht. Die erneuerbaren Energien sind immer die günstigsten, aber davon haben wir bislang nicht genug. Wenn unsere Erneuerbaren also nicht ausreichen, kaufen wir Strom von unseren Nachbarländern dazu. Das ist günstiger, als fossilen Strom selbst zu erzeugen.
Quelle:
Auch die Effizienz von LED Lampen wird immer wieder unter Beweis gestellt:
„Da der Energieverbrauch, den ein Leuchtmittel im Betrieb benötigt, das Gros seines Energieaufwandes ausmacht, schneiden LED in diesem Punkt besonders gut ab. Sie sind das mit Abstand effizienteste Leuchtmittel hinsichtlich Lumen pro Watt und Lebensdauer.“
Quelle:
https://www.ledlager.de/blog/led-lampen-so-umweltfreundlich-ist-ihre-herstellung/
Beispiel energieeffiziente Soundsysteme: Die Band Coldplay nutzt den nachhaltigen Sound der SL Serien von D&B Audiotechnik, weil diese 50% Energie einsparen, bei gleichen Schalldruck.
https://www.mothergrid.de/beschallung/db-audiotechnik-coldplay-nachhaltigkeit/