Ohne Frage ist der Fachkräfte- beziehungsweise Nachwuchsmangel derzeit ein heiß diskutiertes Thema in der Branche. Und bekanntermaßen nicht nur in der MICE-Branche. Die Prognosen sind düster. In naher Zukunft werden Fachkräfte jeden Alters an jeder Position fehlen. Bis jetzt gibt es allerdings noch kein Patentrezept, das aus der Krise heraushelfen könnte.
Vielleicht ist es aber eben nicht die eine, wahre Lösung, die es zu suchen gilt. Viel- leicht sind es viele unterschiedliche Bau- steine, mit denen die Herausforderung sinnvoll und zielführend gemeistert werden kann. Doch welche Ansätze gibt es konkret innerhalb der Branche? Was können Hotels, Agenturen und andere Anbieter tun, um wieder als attraktiver Arbeitgeber gesehen zu werden?
Die Gründe für den Mangel an Arbeits- kräften sind vielschichtig. Dies ist sicher- lich zum Teil dem Generationenumbruch geschuldet. Immer neue Anforderungen gerade in puncto Digitalisierung stellen die Branche vor stets neue Heraus- forderungen. Während die Generation „Prä-Digitalisierung“ viel Disziplin und Eigeninitiative entwickeln muss, um am Puls der Zeit zu bleiben, fällt der Generation Z der Umgang mit den neuen Medien fast in den Schoß. Die Digital Natives sind mit Technologien wie Internet, Smartphone und digitalen Inhalten aufgewachsen. Und sie sind es gewohnt, alles quasi „auf Knopfdruck“ serviert zu bekommen. Seien es Konsumgüter, Informationen jedweder Art, Musik, Serien und Filme oder Flug- und Reisebuchungen: Nahezu alles ist direkt und sofort verfüg- beziehungsweise erwerbbar, und das ohne großen Aufwand. Kurz gesagt: zwei vollkommen unterschiedliche Welten, die jetzt zusammenfinden müssen, um den aktuellen Anforderungen des sich ständig verändernden Arbeitsalltags gerecht zu werden.
Ein weiterer Aspekt ist der Ruf der „Ausbeuterbranche“. Lange Arbeitszeiten, Arbeit am Wochenende und starre Strukturen machen die Berufe innerhalb der Branche für viele nicht mehr attraktiv. Die viel beschworene „Work-Life-Balance“ ist in Gefahr, wenn man sich für einen Beruf in der Branche entscheidet. Hier stellt sich die Frage, wie man dem entgegentreten soll. Denn ganz falsch ist es schließlich nicht. Manche Projekte oder Events bedeuten schlicht und ergreifend Überstunden, sowohl in organisatorischer als auch in administrativer Hinsicht. Manchmal muss der berühmte Schritt mehr eben getan werden.
Daher sind neue Konzepte und Initiativen händeringend gesucht. Flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Perioden und Co-Working-Spaces waren vor ein paar Jahren noch revolutionär und galten als zu vernachlässigende Zukunftsmusik. Mittlerweile aber sind sie fast schon normale Größen in der Gestaltung des Arbeitsalltags und zählen für viele Mitarbeiter schon zum guten Ton. So schaffen sie sich Freiräume und damit auch wieder ein Stück Ausgleich zwischen Be- ruf und Privatleben. Diesen neuen Anforderungen muss sich der Arbeitgeber stellen und entsprechend handeln. Dabei ist egal, ob dieser im Bereich Agentur, Event-Management oder Hotellerie zu Hause ist. Alle müssen reagieren, sich anpassen und neue Wege – gemeinsam – gehen.
Welche Wege es bereits gibt und welche Meinungen es aus der Branche zu diesem Themengebiet können Sie hier nachlesen.