Schottland: Mehr als Whisky und Historie

Blick über Edinburgh, Foto: Scottish Viewpoint and its Image Contributors.

Wo Edinburgh Castle thront, wirkt der Keynote Speaker noch eindringlicher

Neben Kronjuwelen tagen, nach der Geschäftsbesprechung zum Whisky-Tasting: Schottlands Hauptstadt Edinburgh hat eine historische Altstadt, eine der besten Universitäten Großbritanniens, Restaurants, in dem Lammragout oder Steaks mit Mint-Sauce munden, eine abwechslungsreiche Hotellandschaft und Tagungsmöglichkeiten, was das Herz begehrt. Veranstaltungsplaner, die sich noch nicht in Edinburgh umgesehen haben, sollten das unbedingt tun: die Kundschaft wird’s danken.

Seit mehr als 900 Jahren thront das Edinburgh Castle über der Stadt und bildet den Abschluss der Royal Mile, die wahrscheinlich älteste Straße Edinburghs. Als zentraler Punkt ist die Burg neben touristischem Anziehungspunkt und Orientierungshilfe auch für Veranstaltungsplaner höchst interessant. Neben der Möglichkeit einzelne historische Säle zu mieten, können MICE-Planer auch die gesamte Burg für Gruppen mit bis zu 800 Personen und exklusive Empfänge mieten. Was die Burg so besonders macht, sind auch die schottischen Kronjuwelen, die dort hinter Panzerglas liegen oder die Geburtsstätte von James I. Wer hier einen Abend bucht, kann das alles exklusiv besichtigen.

Nur ein paar Schritte von der Burg entfernt liegt eine Top-Adresse für das Rahmenprogramm. Kaum etwas ist so eng mit Schottland verbunden wie der Whisky. Und genau aus diesem Grund sollte auch ein Besuch bei der Scotch Whisky Experience nicht fehlen. In kleinen Wagons, die Whisky-Fässern nachempfunden sind, geht es auf Schienen durch den Entstehungsprozess des „schottischen Wassers“. Nach dem Ausstieg aus dem Whiskeyfass darf natürlich auch eine Verköstigung nicht fehlen. Mit viel Liebe zum Details und großem Sachverstand erklärt der Guide, wie sich die vier großen Whiskyregionen aufteilen und welche Eigenarten jede Region für den Whiskeygeschmack bedeutet. Von rauchig, über blumig bis hin zu fruchtig hat jeder Region sein eigenes Geschmacksmuster. Der krönende Abschluss einer jeden Tour ist der Besuch in der größten Whiskysammlung der Welt. Knapp 3500 Flaschen schottischen Whiskeys sammelte der Brasilianer Claive Vidiz und brachte diese 2008 nach Schottland unter der Bedingung, dass die Sammlung für die Öffentlichkeit zugängig ist. Da bleibt nur zu sagen: Slainte math! (Zu Deutsch: Prost!) Ebenfalls wissenswert: In den Räumlichkeiten des Scotch Whisky Experience können Veranstaltungen für bis zu 150 Personen realisiert werden. Neben Tagungen und Meetings bietet sich hier allerdings vor allem ein Abend-Event mit Whisky-Tasting und typisch schottischen Gaumenfreuden wie Haggis an. Das gewöhnungsbedürftige Gericht, das dann aber den meisten schmeckt, besteht aus dem Magen eines Schafes. Der wird mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt und zuvor mit Pfeffer scharf gewürzt.

Nur einen Steinwurf vom Ort, wo der schottische Edelschnaps kredenzt wird, entfernt, liegt eine der ungewöhnlicheren Locations. Das gotische Bauwerk sollte ursprünglich als Gotteshaus und Versammlungsstätte der Church of Scotland dienen. Heute ist „The Hub Edinburgh“ zentraler Treffpunkt für Konzerte und Veranstaltungen jeder Art. Mit der Main Hall und deren Galerie steht ein Raum für bis zu 400 Personen zur Verfügung.

Konferenz im Penthaus und ein Hotel für 500 Tagungsgäste

Früher als Point Hotel geführt, kann man nun seit Anfang April an gleicher Stelle im Doubletree by Hilton Hotel Edinburgh City Centre einchecken. Im Herzen des Financial District, wartet das komplett umgestaltete Vier-Sterne-Haus mit 138 Zimmern, Restaurant, Bar und Fitnesscenter. Für Veranstaltungen gibt es hier gleich zwei Anlaufstellen. Mit einem Rundum-Blick über die Stadt und Edinburgh Castle wartet einer der größten Konferenzräume – das Penthouse – als einzigartige Event-Location mit eigener Bar und Dachterrasse. Vier weitere Tagungsmöglichräume finden sich im hoteleigenen Conference Centre, das sich direkt an das Hotel anschließt. Der größte Raum des Ensembles ist ebenfalls für bis zu 120 Personen bespielbar.

Eine weitere Hoteladresse, die man sich in Edinburgh merken sollte, ist das Sheraton Grand Hotel & Spa. Das Fünf-Sterne-Haus liegt direkt gegenüber der Usher Hall und in direkter Nachbarschaft zum Edinburgh International Conference Centre (EICC). Für geschäftliche Belange gibt es aber auch inhouse Räumlichkeiten. Im hoteleigenen Konferenzbereich stehen auf 1500qm insgesamt 14 flexible Räume zur Verfügung, die bis zu 500 Gästen Platz bieten. Der größte Konferenzbereich eines Hotels in Edinburgh bietet neben einem eigenen Eingang auch verschiedene Möglichkeiten für Break-Outs. Mehrere Veranstaltungen können gleichzeitig ohne Beeinträchtigungen realisiert werden. Für den nächtlichen Komfort stehen 269 Zimmer unterschiedlicher Kategorie zur Verfügung.

Ein Dome als Eventlocation

Edinburgh ist nicht nur Hauptstadt und das historische Herz Schottlands. Für Veranstaltungsplaner ergeben sich hier einige interessante Möglichkeiten. Imposante Säle, historische Gebäude und außergewöhnliche Locations finden sich in Edinburgh in unterschiedlichster Größe.
Seit 1775 steht mitten in Edinburgh’s New Town der Dome. Im Jahr 1843 ging der Prachtbau in die Hände der Comercial Bank of Scotland über, bis das Gebäude schließlich 1993 an den heutigen Besitzer verkauft wurde. Heute ist der Dome eine einzigartige Eventlocation, die sich das historische Interieur inklusive der malerischen Kuppel und dem faszinierenden Mosaikboden erhalten hat. Im Erdgeschoss befindet sich das Restaurant „The Grill Room“. Traditionelle schottische Küche in Kombination mit modernen Elementen versprechen kleine Gaumenfreuden für bis zu 150 Personen. Da sich der Grill Room nicht exklusiv nutzen lässt, befinden sich im ersten Stock weitere Räume, die für private Dinner bespielbar sind. Hier liegt die Maximalkapazität bei 60 Personen. Im zweiten Stock des Dome sind außerdem noch vier weitere Konferenzräume für bis zu 100 Personen verfügbar.

Meetings, wo sonst Studenten büffeln

Normalerweise lernen in den Gebäuden der Edinburgh University etwa 30.000 Studenten. Durch Edinburgh First können aber auch alle Gebäude, die zum Ensemble der Universität gehören, für Veranstaltungen genutzt werden. In Zahlen ausgedrückt heißt das: 14 unterschiedliche Locations im gesamten Stadtgebiert verteilt mit insgesamt 76 Tagungsräumen und Raumgrößen für bis zu 1250 Personen. Um das Gesamtpaket abzurunden, bietet Edinburgh First aber auch über 2000 Betten und 400 Wohnungen an, die für Geschäftsreisende zur Verfügung stehen.

Berühmte Namen werden mit der medizinischen Fakultät Edinburghs in Verbindung gebracht. So fand Sir Arthur Conan Doyle in Joseph Bell – Leiter der Fakultät von 1874 bis 1901 – die Inspiration für die Figur des Sherlock Holmes. Auch während der Ripper-Morde in London suchte Scotland Yard bei Bell Rat. Heute stellt das Royal College of Surgeons (RCSED) seine Räumlichkeiten für MICE-Planer ebenfalls zur Verfügung. 13 Veranstaltungsräume für bis zu 300 Personen stehen in den Gebäuden der Surgeons Hall zur Verfügung. Direkt angeschlossen an das RCSED ist das Festival Centre. Hier sind noch weitere vier Räume verfügbar. Im Auditorium, der größte Raum des Ensembles, können Konferenzen bis zu 1900 Personen realisiert werden. Zum RCSED gehört übrigens auch das Ten Hill Place Hotel mit 78 Zimmern und dem No. Ten Restaurant. (Sprich: Numbre Ten.)

Das EICC: Verdient, ausgezeichnet und technisch einzigartig

Neben zahlreichen und unterschiedlichen Locations, die Edinburgh zu bieten hat, darf natürlich das klassische Konferenz-Zentrum im Portfolio der schottischen Hauptstadt nicht fehlen. Durch eine bauliche Erweiterung, die erst im Mai 2013 abgeschlossen wurde, glänzt das Edinburgh International Conference Centre – kurz EICC – mit dem weltweit einzigen vollständig beweglichen Bodensystem. Durch diese flexible Raumgestaltung ist es möglich, die Pentland Suite entweder als einen großen Saal für bis zu 1200 Personen zu nutzen, oder sie innerhalb von Minuten in drei separate Räume zu teilen. Mehr Flexibilität ist wirklich nicht möglich. Wer es nicht ganz so beweglich braucht, sollte sich die Lennox Suite (bis 2000 Personen) und die Cromdale Hall (bis 1200 Personen) genauer ansehen. Mit dem älteren Teil des Gebäudes verfügt das EICC jetzt über insgesamt zehn Veranstaltungsräume, die jeglichen Bedarf abdecken. Vom eleganten Dinner, über Ausstellungen, Fahrzeug-Präsentationen, und Sport-Events bis hin zu klassischen Konferenzen ist alles realisierbar. Entsprechende Breakout-Flächen sind ebenfalls vorhanden.

 

Glasgow ist ein Aschenputtel: – Arbeiterstadt mit ganz viel Charme und Historie

Sie gilt als Schottlands größte, aktivste und lebendigste Stadt. Glasgow ist eine Kulturmetropole und Reisejuwel zugleich. Lange Zeit stand die einstige Industriestadt im Schatten des königlichen, noblen Edinburghs, doch diese Zeiten sind vorbei: Früher war die rund 70 Kilometer von der Hauptstadt entfernte Metropole als Arbeiterstadt bekannt. Heute leben hier 595.000Menschen– in der Greater Glasgow Urban Area sind es sogar 1.750.500. Insbesondere die City überrascht mit ihren historischen Gebäuden. Sie bestimmen das Bild und werden hier und da durch geschmackvolle Neubauten ergänzt.

Eines dieser neuen Gebäude, dass nur eine fünf minütige Fahrt vom Stadtzentrum entfernt liegt, ist das Scottish Exhibition Conference Centre – kurz SECC. Im Clyde Auditorium, das von den Glasgowern aufgrund seiner Form gerne als Gürteltier bezeichnet wird, können bis Konferenzen zu 3000 Personen realisiert werden. Für den zahlenmäßig geringeren Bedarf stehen aber natürlich auch kleinere Räumlichkeiten innerhalb des Komplexes zur Verfügung.

In den insgesamt fünf Ausstellungshallen liefen bis zum Jahr 2013 auch sämtliche Live-Konzerte und andere Shows. Für solche Zwecke steht aber nun das die hochmoderne Hydro-Arena zur Verfügung. Mit einer festen Bestuhlung für bis zu 12.000 Personen eignet sich die Hydro Arena natürlich insbesondere für sehr große Veranstaltung mit dem gewissen Etwas.

Veranstaltungen mit historischem Flair

Einen mondänen Rahmen für Veranstaltung mitten im Zentrum Glasgows bietet „The Corinthian Club“. Das bereits 1752 eröffnete Gebäude ist bis heute ein exklusiver Treffpunkt innerhalb der Stadtgrenzen. 2010 unterzog sich das gesamte Interieur einer ausführlichen Umgestaltung und erstrahlt seit dem wieder in neuem Glanz. Der bis heute Zentrale Orientierungspunkt im Glasgower-Stadtbild – die Kuppel – beherbergt heute Restaurant, Bar und Casino, die sich allesamt im Erdgeschoss. Auf den insgesamt weiteren drei Obergeschossen sowie dem Kellergeschoss verteilen sich verschiedene Lounges und Bars, die alle einem anderem Moto folgen und diesem in Ausstattung und Design vollständig folgen. Kein Raum ist wie der andere und hier findet sich daher auch sicherlich die perfekten Rahmenbedingungen für die eigene Veranstaltung.

Unbedingt merken sollten sich MICE-Profis die University of Glasgow. Die zweitälteste Hochschule des Landes – nur die berühmte St. Andrews University ist älter – wurde 1451 gegründet und bietet ganz verschiedene Locations für Konferenzen oder Veranstaltungen. Flaggschiff auf dem Gelände ist ohne Zweifel die Bute Hall, die im normalen Universitätsbetrieb als Prüfungsraum genutzt wird. Für bis zu 1010 Personen ist der beeindruckende bei vollständiger Nutzung bespielbar. Weitere Räumlichkeiten stehen auf dem gesamten Gelände der Universität zur Verfügung.

Ob der ehemalige NSA-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden dort wirklich auftaucht, steht in den Sternen. Fakt ist, dass er seit Ende April Rektor der schottischen Universität Glasgow ist. Er soll das Amt für die nächsten drei Jahre bekleiden. Bereits Ende Februar wurde Snowden bei einer Onlineabstimmung der Studierenden mit breiter Mehrheit zum Oberhaupt einer der ältesten Hochschulen Großbritanniens gewählt. Ende April 2014 wurde er offiziell in sein Amt eingeführt und ließ sich per Webcam zuschalten. Sein neuer Posten ist vor allem symbolisch zu verstehen. Denn die mit diesem Amt verbundenen Aufgaben wird Snowden kaum wahrnehmen können: Seit seinen Enthüllungen wird der gebürtige US-Amerikaner in seinem Heimatland gesucht. Er hat noch bis Juli politisches Asyl in Russland.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptcampus der Universität befindet sich auch die zweitbeliebteste Besucherattraktion und zeitgleich das meistbesuchte Museum Großbritanniens außerhalb Londons: Kelvingrove Art Gallery and Museum. Das im spanischen Barockstil errichtete Gebäude beherbergt eine der größten städtischen Kunstsammlungen Europas. Allerdings eignet sich das 1902 eröffnete Museum nicht nur als Punkt im Rahmenprogramm. Denn die Location kann auch exklusiv für Veranstaltungen gemietet werden. Unter dem der gewölbten Decke der Centre Hall finden bei einem Empfang bis zu 1000 Personen Platz. Bei einem Gala-Diner immer noch 500. Eine Etage tiefer befindet sich das KG Cafe, dass sich für kleinere Veranstaltungen mit bis zu 150 Personen eignet. Eine ganz besondere Atmosphäre bietet allerdings die umlaufende Gallerie für bis zu 250 Personen, die sowohl den Blick auf die Ausstellungshallen freigibt, als auch in die Centre Hall.

So vielfältig wie die Locations ist auch die Hotellandschaft Glasgows. Von altehrwürdigen Häusern über moderne Hotels ist wohl für jeden Geschmack und für jedes Budget das richtige Hotel dabei. Eines der Häuser mit besonders viel Tradition ist das Grand Central. Das Vier-Sterne-Haus ist eines der ältesten Hotels in Glasgow liegt direkt in der Central Station im Herzen der Stadt. 2010 wurde das gesamte Hotel renoviert und präsentiert sich jetzt mit 186 Zimmern und verschiedenen Meetingräumen für acht bis 400 Personen.

Modernes Design steht im Radisson Blu Glasgow im Fokus. Das erst 2011 modernisierte Fünf-Sterne-Haus liegt ebenfalls in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof Glasgows und bietet circa 250 Zimmer und Suiten. Für den Veranstaltungsplaner steht das hoteleigenen Conference Center mit insgesamt 17 multifunktionalen Räumen zur Verfügung. Alle Räume befinden sich auf einer Ebene und eignen sich auch zur Nutzung des gesamten Bereiches. Das Zentrum des Konferenzbereiches bildet der teilbare Raum „Megalithic“, der maximal 800 Personen zulässt. Weitere Board- und Meetingrooms sind um das Herzstück herum verteilt und bieten Platz für zehn bis 120 Personen.

Von Anna-Lena Gras