Meetings ohne Kaffeepause – kann man machen, muss man aber nicht

Radisson
André Wiehe, Area Director of Sales and Marketing Central & Southern Europe, Radisson Hotel Group. Foto: Radisson Hotel Group

Wenn ich heute die Nachrichten, Updates und Special Offers aus der Hotelbranche betrachte, könnte man meinen, das „normale“ Meeting sei bereits ein Relikt der Vergangenheit. Verstehen Sie mich nicht falsch – auch wir von der Radisson Hotel Group bieten virtuelle, hybride und Multisite-Meeting-Lösungen – aber wir sehen diese in aller erster Linie als Ergänzung, als „Cherry on the Cake“ sozusagen.

Hand aufs Herz – wir alle hatten viele virtuelle Treffen in der letzten Zeit. Das ist  effizient und kostensparend. Aber wir haben auch die Tücken der Technik kennengelernt – von Aussetzern beim Ton bis hin zu Abbrüchen bei Videoübertragungen. Das lässt sich in Zukunft sicherlich noch optimieren. Die Qualität digitaler Konferenzen wird immer besser werden. Werden „analoge“ Meetings dann aus der Mode kommen? Meiner Meinung nach definitiv nicht!  Virtuelle Meetingsolutions werden eine zusätzliche Möglichkeit bieten – aber niemals ein persönliches Treffen ersetzen können.

Wie viele Sinne hat der Mensch? Genau – fünf Sinne. Und welche Sinne kann ein digitales Meeting maximal bedienen? Zwei dieser Sinne: Hören und Sehen. Der Mensch nimmt aber am besten mit allen fünf Sinnen wahr, wichtiger er lernt am besten wenn alle Sinne bedient werden. Diesen Umstand sollten wir alle nicht vergessen – denn alle Sinne können nur bei einem persönlichen Treffen angesprochen werden. Und nur wer „bei allen Sinnen“ ist – kann Inhalte auch gänzlich wahrnehmen und im Kopf Brücken schlagen.

Auch wenn aktuell das persönliche Meeting nicht einfach ist, bedingt durch Mindestabstände und Regularien – die selbstverständlich alle richtig und wichtig sind – ist es dennoch auch jetzt möglich, persönliche Meetings durchzuführen. Dies wird aktuell leider oft vergessen.

Ich selber habe im Rahmen meiner Tätigkeit als Verwaltungsrat beim GCB an einem Meeting Ende Juni in Berlin teilgenommen – mit 75 Teilnehmern vor Ort. Alle Regeln wurden eingehalten, es lag selbstverständlich ein Hygienekonzept vor. Dadurch war es sogar möglich, gemeinsam an runden Tischen zu Mittag zu essen: Mit jeweils drei Personen an einem Tisch – im Sinne der Abstandregel. Die Kaffeepausen wurden gemeinsam eingenommen, mit Wahrung von 1.5 Metern Abstand – dieser wurde durch Transmitter sichergestellt, die jeder Teilnehmer an seinem Namensschild befestigt hatte.

Persönliche Treffen sind auch in Zeiten wie diesen möglich. Dafür haben wir, die Radisson Hotel Group, in Zusammenarbeit mit SGS, dem weltweit führenden Inspektions-, Verifizierungs-, Test- und Zertifizierungsunternehmen, ein umfassendes Safety Protocol entwickelt. Diese verbesserten Richtlinien, betrieblichen Anleitungen und umfassenden Gesundheitsverfahren gewährleisten die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter vom Check-in bis zum Check-out – und natürlich auch bei Meetings und Konferenzen.

Was macht den Erfolg solcher Veranstaltungen aus? Sind es tatsächlich „nur“ die Inhalte, die dort vermittelt werden? Oder ist es nicht viel mehr das Netzwerken, Diskutieren und die Reflektion mit anderen Teilnehmern in der Kaffeepause? Für mich – und da bin ich sicher kein Einzelfall – ist genau das sehr wichtig. Gerade die Kaffeepausen und Get-together machen Meetings erst nachhaltig und effizient.

Lassen Sie uns doch gemeinsam den Mut aufbringen, persönliche Meetings wieder durchzuführen – unter Berücksichtigung der Auflagen selbstverständlich – und virtuelle und hybride Meetings nutzen, um Teilnehmer, die auf Grund von nicht vorhandenen Flügen oder anderen Gründen leider nicht dabei sein können, zuzuschalten.

Wir haben die Zukunft der Meetings in unserer aller Hand – verbinden wir Technologie mit den fünf Sinnen für maximalen Erfolg! In diesem Sinne – ich gehe jetzt in die Kaffeepause!