Klimawandel und Extremwetterereignisse sind zur Realität geworden, die unsere Gesellschaft und Wirtschaft vor nie dagewesene Herausforderungen stellen. Inmitten dieser neuen Normalität wird die Eventbranche als Vorreiterin für Klimaanpassung und Nachhaltigkeit immer bedeutender. Messen, Festivals, Firmenevents, Konferenzen und Veranstaltungen sind mehr als nur Orte des Austauschs – sie bieten entscheidende Lösungen für eine nachhaltige Zukunft und machen sie erlebbar.
Stürme, Hitzewellen und Starkregen gefährden nicht nur das Wohl der Besucher*innen, sondern bedrohen den Erfolg und die Zukunft von Veranstaltungen. Extreme Wetterlagen gefährden Veranstaltungen weltweit. Die Auswirkungen des Klimawandels und die aktuellen Vorfälle bei Events machen es für die Eventbranche zwingend notwendig, eine Klimaanpassung für Sicherheitsstandards zu entwickeln. Genau darin liegt aber auch eine große Chance, das Eventmanagement fit für die Zukunft zu machen. Das gilt auch für Städte und Kommunen, wodurch sich Synergien ergeben.
Stefan Lohmann – Experte für International Artist Booking und Nachhaltigkeit: „Klimaanpassung ist eine Frage der Sicherheit und Zukunftsfähigkeit unserer Branche. Zudem ist es auch wirtschaftlich profitabler in Klimaschutz und Klimaanpassung zu investieren, als die Kosten der Zerstörung und Fluchtursachen zu tragen! Klimaschutz ist Menschenschutz – denn der Klimawandel und die erhöhten Temperaturen mit Ihren heftigeren und häufigeren Auswirkungen wie Starkregen, Dürren entscheidet darüber wie wir in Zukunft leben werden und der Verlust der Biodiversität entscheidet darüber, ob wir als Menschheit überleben werden. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Expertenrat Besuchersicherheit (DEB) fordern wir die Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien in die Veranstaltungssicherheit, um Menschenleben und unsere Lebensgrundlagen effizient zu schützen.“
Es braucht Umfassende Sicherheits- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die nicht nur den Schutz der Teilnehmer*innen gewährleisten, sondern auch ökologische und soziale Nachhaltigkeitsziele fördern. Die 16-Steps-Initiative, die bis 2025 zur Klimaneutralität in der Eventbranche führen soll, zeigt, wie die Branche, aber auch wie Städte, Kommunen, Wirtschaft und Politik Verantwortung übernehmen können.
Sicherheit und Klimaanpassung für ein zukunftsfähiges Eventmanagement
Klimabedingte Risiken verlangen von der Eventbranche eine Anpassung der Sicherheitsstandards.
Im beiliegenden Deep Dive gehen Olaf Jastrob (Deutschen Expertenrat Besuchersicherheit) und Stefan Lohmann (Sustainable Event Solutions) detailliert auf die notwendigen Anpassungen ein, die alle Veranstalter*innen berücksichtigen sollten. Neben dem allgemeinen Arbeitssicherheitsschutz werden folgende Bereiche besonders hervorgehoben sowie die Herausforderungen und Lösungen erläutert.
- Wetterextreme im Blick behalten, um rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen
- Sturmsichere Aufbauten
- Blitzschutzsysteme
- Evakuierungspläne und Verkehrslenkung
- Starkregen- und Überflutungsschutz
- Hitzeschutz
- Brandschutz / Waldbrandschutz
- Klimafreundliche Anreise / Verkehrslenkung
- Notstromversorgung
- Barrierefreiheit, Diversität, Save Spaces
- Krisenkommunikation
- Abfallmanagement
- Nachhaltige persönliche Schutzausrüstung (PSA)
- Medizinische Notfallpläne
- Crowd-Management
- Alkoholmanagement
- Geräusch- und Lärmschutz, Lichtverschmutzung
- Versicherungsschutz
Positive Effekte auf Wirtschaft und Gesellschaft
Die Eventbranche unterstützt die lokale Wirtschaft, Hotellerie, Restaurants, Logistik, ÖPNV, schafft Arbeitsplätze und stärkt die Resilienz gegenüber klimabedingten Risiken. Die Transformation zur Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur weniger Emissionen, sondern steigert auch die Lebensqualität, indem sie Tourismus, Handel und das lokale Gewerbe fördert. Messen und Konferenzen stärken den Wissensaustausch und die Vernetzung von Akteur*innen, die eine nachhaltige Zukunft gestalten wollen.
Ein Aufruf zur Zusammenarbeit
Die Veranstaltungswirtschaft zeigt, dass gemeinsames Engagement und innovative Maßnahmen die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft vorantreiben können. Die Eventbranche ruft alle Akteur*innen – aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik – dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und zusammenzuarbeiten. Nur durch eine vernetzte Klimaanpassungsstrategie und gemeinsames Handeln kann der Klimawandel bewältigt werden.
Über die Initiative “16 Steps bis 2025 – Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft”
Mehr als 30 Branchenverbände, Medien und Netzwerke der Green Economy und der Veranstaltungsindustrie werben für das „16 Steps Programm“ in ihrem Umfeld. Ziel ist es, gemeinsam mit der gesamten Branche aktiv und Schritt für Schritt klimaneutral und nachhaltiger zu werden. Die 16 Schritte werden quartalsweise – step by step – gemeinsam veröffentlicht, um möglichst viele zu erreichen. Dadurch soll die Event Branche bis 2025 einen Mindeststandard für klimaneutrale nachhaltige Veranstaltungen erzielen. Die einzelnen Schritte beruhen auf dem Sustainability Rider inkl. Checkliste von Stefan Lohmann. Der Rider wurde von EMAS uns ISO Experten überprüft und bereits mehrfach in nationalen und internationalen Fachmagazinen besprochen und veröffentlicht. Auch der Umweltgutachter Ausschuss (zuständig für EMAS Zertifizierung) unterstützt die 16 Steps Initiative.
Kostenloser Download des Sustainability Riders mit Checkliste:
Checkliste: https://sustainable-event-solutions.de/die-sustainability-checkliste/
Rider: https://sustainable-event-solutions.de/sustainability-rider/
16 Steps Initiative / Bisher veröffentlichte Steps
https://sustainable-event-solutions.de/16-steps-initiative/
- Schritt – Umstellung auf Ökostrom
- Schritt – Nachhaltiges Travelmanagement
- Schritt – Nachhaltiger Einkauf und Lieferkette
- Schritt – Nachhaltiges Abfallmanagement
- Schritt – Treibhausgase berechnen und kompensieren
- Schritt – Förderung der Biodiversität
- Schritt – Energieeffizienz
- Schritt – Kreislaufwirtschaft
- Schritt – Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion
- Schritt – Nachhaltigkeit und Sicherheit