Convention International I MICE News und Trends aus der MICE – Branche
COVID-19 hat einiges, wenn nicht sogar alles, auf der Welt gehörig durchgewirbelt – so auch die Veranstaltungsbranche und Event-Szene. Was zuvor kaum denkbar war, wurde durch den Virus traurige Realität. Großveranstaltungen, Live-Events und alteingesessene Festivals wurden meistens ganz abgesagt, oder zumindest auf ein Minimum an Besuchern reduziert. Die Szene wurde quasi über Nacht komplett auf Eis gelegt und von den eingeführten Maßnahmen mit am härtesten getroffen. Auch wenn an vielen Stellen der Staat als Helfer eingesprungen ist, haben viele Veranstalter erhebliche Einbußen hinnehmen müssen und sind teilweise komplett desillusioniert. Damit die Betroffenen wieder Hoffnung schöpfen können und einen echten Silberstreif am Horizont sehen, hat die Expertin Malena Riester im folgenden Gastbeitrag wertvolle Tipps und Gedanken aufgelistet, die den Veranstaltern dabei helfen sollen, wieder auf die Beine zu kommen und auch in Pandemiezeiten eine Perspektive für das eigene Business zu entdecken.
Start-up-Gründerin Malena Riester ist 24 Jahre alt und kommt gebürtig aus dem baden-württembergischen Kleinschönach. Vor ihrer Ausbildung war sie als Aupair-Mädchen im Ausland unterwegs. Weil für sie schon direkt nach der Schule festgestanden hat, dass sie beruflich in die Veranstaltungsbranche gehen will, hat sie eine Zeit lang in San Francisco an der Westküste der USA gelebt. Ziel von Malena Riester war es, die dortige Eventkultur aufzunehmen und zu verstehen. Ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau hat Riester anschließend im Frickinger Kultur-Restaurant „Lagerhäusle“ absolviert. Während ihrer Lehrzeit hat sie ihren Sohn auf die Welt gebracht, der mittlerweile drei Jahre alt ist und mit ihr zusammen in Salem am Bodensee lebt. Seit Juli hat die junge Alleinerziehende eine Online-Firma und bietet Veranstaltungspakete an.
Online ist das neue Live
Wer in Pandemie-Zeiten trotzdem Menschen zusammenbringen möchte und dabei nicht andauernd auf die politischen Regeln der Kontaktbeschränkungen Rücksicht nehmen möchte, kann relativ einfach und unkompliziert auf Online-Events umsteigen. Dabei muss lediglich beachtet werden, dass ein Online-Event so gestaltet wird, dass es dem Gefühl eines Live Events möglichst nahe kommen kann. Möglichkeiten dafür bieten sich beispielsweise durch Quiz-Shows, Koch-Shows, Wine-Tastings oder auch Eventgestaltungen, die so aufgebaut sind, dass Teilnehmer miteinander online agieren können. Dabei spielen Maskenpflicht, Abstandsgebote und Teilnehmerzahlen eine untergeordnete oder sogar gar keine Rolle.
Hygienemaßnahmen und Pandemieregeln einhalten
Wenn man Menschen bei einer Veranstaltung in der Realität zusammenbringt, sollte darauf geachtet werden, dass die aktuell geltenden Hygienemaßnahmen eingehalten werden und die Teilnehmerzahl begrenzt wird. Hier bietet sich auch die Möglichkeit, eine Hybridveranstaltung aufzubauen und alle Teilnehmer darin zu integrieren. So macht man sich als Veranstalter nicht angreifbar, kann kurzfristig und effektiv auf alle Entwicklungen reagieren und muss sich am Ende des Tages nicht als COVID-Leugner oder Verschwörer betiteln lassen.
Außenbereiche gezielt nutzen
Veranstaltungen sollten derzeit, wo immer es möglich ist, in den Außenbereich verlagert werden. An der frischen Luft ist das Infektionsgeschehen wissenschaftlich erwiesen geringer und die Gefahr von Ansteckungen sinkt massiv. Natürlich muss dabei auf die aktuell geltenden Hygienemaßnahmen und Veranstaltungsbestimmungen geachtet werden. Die Herausforderung liegt darin, ein Event interessant, neuartig und erlebnisreich zu organisieren, um den Erlebnishorizont zu erweitern. Oftmals muss man in Außenbereichen dafür neue und bisher ungewohnte Maßnahmen und Aspekte mit einbeziehen, was jedoch mit ein wenig Mehraufwand und Kreativität optimal umgesetzt werden kann.
Abläufe und Regeln integrieren
Wichtig ist, das Event so zu gestalten, dass man die Hygienemaßnahmen und Regeln direkt in das Geschehen integriert. Dies kann so ausgestaltet werden, dass bei einem Teamevent unterschiedliche Aufgaben und Hindernisse gelöst werden müssen, die sich auf die Corona-Hygienemaßnahmen beziehen. Das verringert das Gefühl von Einschränkungen und holt die Menschen ab. All die Gebote und Einschränkungen erscheinen plötzlich in einem spielerischen Licht und werden nicht mehr primär als störend und nervend empfunden.
Die Aussichten nicht vergessen und hartnäckig bleiben
In diesen Zeiten werden die Events kleiner oder online gestaltet und durchgeführt. Man darf dabei allerdings nicht vergessen, dass man die Veranstaltungen, sobald es wieder möglich ist, live nachzuholen und den Menschen auch die Freude darauf mit auf den Weg zu geben. Emotionen, Gefühle, Freude und gemeinsames Erleben kann nach wie vor durch Online-Events nicht ersetzt werden und niemals das Gleiche sein, wie ein Zusammenkommen in der realen Welt. Was die Menschen seit Jahrtausenden tun und wofür sie schon immer in der Menschheitsgeschichte Wege und Strapazen auf sich genommen haben, wird auch in der Zukunft wieder möglich sein und auf der Tagesordnung stehen – zusammen lachen, tanzen, singen, feiern und ungezwungen Zeit verbringen ist nur ein paar Wochen oder Monate entfernt. Vergessen Sie das als Veranstalter nie und zeigen Sie den Menschen diese Perspektive immer wieder auf, damit schon bald alle gemeinsam wieder vom Menschsein profitieren und zehren können.
Ein Fazit
Auch wenn COVID-19 einen verheerenden Einfluss auf die Veranstalter weltweit genommen hat, kann man als Event-Manager und Organisator mit ein wenig Kreativität und Innovation durchaus etwas ins Leben rufen, was den Menschen eine echte Freude bieten kann und trotz aller Widrigkeiten als Glücksmoment in Erinnerung bleiben kann.
