Größter Astronomie-Kongress kommt nach Wien

Österreich wird im August zum „Zentrum des Universums“, wenn mehr als 3.000 AstronomInnen aus mehr als 88 Ländern zur 30. Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in Wien zusammenkommen. Die Tagung findet von Montag, 20. August, bis Freitag, 31. August 2018, statt. In diesem Rahmen wird es tausende wissenschaftliche Beiträge, zahlreiche Strategiediskussionen und mehrere interessante Pressekonferenzen geben. MedienvertreterInnen werden um Anmeldung gebeten.

Alle drei Jahre findet eine Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) statt, bei der sich AstronomInnen aus aller Welt treffen und internationale Projekte vorstellen. Die TeilnehmerInnen der Konferenz werden sich mit Schlüsselthemen der heutigen Astronomie befassen und von den neuesten wissenschaftlichen Fortschritten in einer Reihe von Spezialgebieten berichten.

Mit sieben Symposien, die sich über mehrere Tage erstrecken, 15 Focus-Meetings, neun „IAU Division meetings“, Dutzenden von IAU-Kommissionssitzungen und täglichen Poster-Präsentationen wird das wissenschaftliche Programm der 30. Generalversammlung das breitestgefächerte in der Geschichte der IAU sein. Sie findet erstmals in Österreich (im Austria Center Vienna) statt und wird von der Universität Wien, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Österreichischen Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik organisiert. Österreich hat eine lange Tradition in der Astronomie, und einige historisch bedeutende Astronomen, wie etwa Johannes Kepler, wirkten hier. Astronomische Lehre und Forschung findet heute nicht nur in Wien statt, sondern auch an der Universität Graz, am Institut für Weltraumforschung und an der Universität Innsbruck.

Im Jahr 2019 wird das hundertjährige Jubiläum der Gründung der IAU gefeiert: Die 30. Generalversammlung soll als „Schaufenster“ aller Initiativen dienen, die die Union weltweit zur Feier dieses Jubiläums vorbereitet. Das Symposium „Under One Sky“ und die Wanderausstellung „100 years of Astronomy“ stehen ebenfalls unter diesem Motto.

Das Jahr 2018 markiert das zehnjährige Jubiläum der Mitgliedschaft Österreichs bei der ESO (European Southern Observatory). Diese Mitgliedschaft hat die internationale Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Astronomie erhöht, viele Kooperationen und die Teilnahme an Konsortien ermöglicht und die Expertise in astronomischer Datenverarbeitung und Instrumentierung vertieft. In Österreich tätige WissenschafterInnen sind nun stark in die Entwicklung zukünftiger Geräte der ESO involviert. Außerdem ist Österreich seit 31 Jahren aktives und erfolgreiches Mitglied der Europäischen Weltraumagentur ESA, die 1975 gegründet wurde.

Wien beherbergt auch das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen und das Komitee für die Nutzung des Weltraums im Pazifik (COPUOS). Die IAU beteiligt sich als Beobachter an den Aktivitäten des COPUOS, insbesondere in Bezug auf die Erkennung und Überwachung potenziell gefährlicher erdnaher Objekte und zum Schutz des dunklen und ungestörten Himmels. Nächstes Jahr werden IAU und COPUOS gemeinsam eine internationale Konferenz zum letztgenannten Thema organisieren.

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