Derzeit dürfen in Österreich bei Veranstaltungen wie Kongressen, Tagungen, Seminaren oder Colloquien in geschlossenen Räumen bis zu 500 und im Ausnahmefall bis zu 1000 Personen unter bestimmten Bedingungen zusammentreffen. Veranstalter müssen dafür die gesetzlichen Vorschriften einhalten und etwaige behördliche Auflagen erfüllen. Wie ein Kongress in Zeiten der Pandemie sicher und erfolgreich durchgeführt werden kann, zeigt derzeit das Beispiel IFIMP im Congress Innsbruck.
Rund 150 Ärzte, Pflegekräfte und Gesundheitsexperten aus ganz Österreich trafen gestern Vormittag zum zweitägigen Innsbrucker Forum für Intensivmedizin und Pflege (IFIMP) im Congress Innsbruck ein, um klinisch relevante, interdisziplinäre Themenkomplexe in Workshops und Vorträgen zu thematisieren. Mit ausreichend Abstand, Mund- und Nasenschutz während der gesamten Veranstaltung, Händedesinfektionsspendern an neuralgischen Punkten, regelmäßigen Flächendesinfektionen, Hinweisschildern und vor allem dem richtigen Verhalten untereinander, begegnet der Veranstalter zusammen mit der Congress Messe Innsbruck (CMI) hochprofessionell der Corona-Pandemie: „Wir haben uns im Vorfeld des Kongresses mit den Behörden ausgetauscht, um sicher zu stellen, dass alle erforderlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit COVID-19 berücksichtigt werden. So kam es im Laufe der Planungsphase zu einigen Anpassungen“, schildert Oberarzt Mathias Ströhle als Vertreter des Veranstalters.
Von exakten Sitzplatzabständen bis Contact-Tracing
Der passionierte Eventplaner kommt in seinem beruflichen Alltag als Oberarzt an der Universitätsklinik Innsbruck für Intensivmedizin selbst mit Corona-Patienten in Berührung und weiß, worauf es bei der Bekämpfung der Pandemie ankommt: „Disziplin.“ Diese Disziplin sei vor allem bei Veranstaltungen gefragt, betont Ströhle: „Um den Kongress durchführen zu können, müssen wir Sitzplatzanordnungen exakt mit den richtigen Abständen einhalten, dürfen die festgelegten Kapazitäten je Vortragssaal nicht überschreiten und müssen das sogenannte Contact-Tracing sicherstellen.“ Das Organisationsteam muss der Behörde zu jedem Zeitpunkt der Veranstaltung mitteilen können, wer an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit in welcher Räumlichkeit anwesend war. Ein Aufwand, der einige Veranstalter noch abschreckt – zu Unrecht, wie Ströhle meint: „Die Corona-Pandemie könnte unser tägliches Zusammenleben noch länger begleiten. Veranstaltungen wie etwa Kongresse und Tagungen sind auch für die Wissenschaft und Forschung unabdingbar und so macht es durchaus Sinn, sich frühzeitig mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Der Zusatzaufwand ist gerechtfertigt und glücklicherweise wurden wir von der Congress Messe Innsbruck bestmöglich unterstützt, die uns auch während der Veranstaltung mit Rat und Tat zur Seite steht.“
Fachmännische Beratung als Schlüssel zum Veranstaltungserfolg
Thomas Fasching von der Firma FT-Medizintechnik stellt im Rahmen der IFIMP seine Produkte aus und rät ebenfalls zur professionellen Vorbereitung: „Veranstalter oder Aussteller sollen ruhig mutig sein und sich nicht schrecken. Das Wichtigste ist, sich im Vorfeld fachmännisch beraten zu lassen.“ Dass die Kongress- und Tagungsbranche in Innsbruck langsam wieder Fahrt aufnimmt, bestätigt Direktor Christian Mayerhofer, Geschäftsführer der CMI: „Es freut mich, dass die IFIMP als Musterbeispiel für sichere Veranstaltungen in Zeiten von COVID-19 unseren Kongress- und Tagungsherbst eröffnet hat. Als Leitbetrieb unter den Tiroler Veranstaltungshäusern haben wir uns in den letzten Monaten in enger Abstimmung mit den Behörden und Experten, wie etwa vom Roten Kreuz, intensiv mit den rechtlichen und tatsächlichen Rahmenbedingungen und auch den Details, wie etwa Hygienemaßnahmen und Präventionskonzepten, beschäftigt.“ Mit dem Kongress für Kinder- und Jugendheilkunde, der Tagung der Ständigen Kommission Pädiatrie der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) oder der Tagung der Volkswagen AG stehen bereits die nächsten Kongresse und Tagungen in den Startlöchern.