Als sich Markgraf Karl-Wilhelm von Baden während einer Jagd zum Mittagsschlaf hinlegte, träumte er von einer neuen Residenz in Form eines Sterns. Er sah diesen Traum als Auftrag und plante sogleich sein „Carols-Ruhe“. So lautet zumindest die Legende. Sicher ist, dass er am 17. Juni 1715 den Grundstein für seine neue Residenz legte, mit folgendem Plan: Das Schloss in die Mitte, die südlichen Alleen bilden das Stadtgebiet, andere Alleen führen direkt in das Jagdgebiet des Markgrafen. Und damit er nicht alleine in seiner neuen Residenz leben musste, schließlich brauchte er ja auch Einwohner, veröffentlichte er kurzer Hand einen Privilegienbrief mit Religionsfreiheit, bürgerlicher Gerichtsbarkeit und ohne Leibeigenschaft. Zu dieser Zeit nicht selbstverständlich.
Am 15. April 1788 besuchte Thomas Jefferson während seiner 14-tägigen Deutschlandreise Karlsruhe. Der Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und US-Präsident war zutiefst beeindruckt von der Strahlenarchitektur der Rheinmetropole. Jefferson schickte seinem Stadtbaumeister Pierre L’Enfant neben Plänen anderer europäischer Großstädte wie Paris oder Mailand auch eine Skizze von Karlsruhe. Ziel: Die neue Hauptstadt der Vereinigten Staaten zu gestalten. Auch wenn L’Enfant die Planung schließlich nicht vollenden durfte, setzte auch sein Nachfolger -offensichtlich auf das rheinische Vorbild. Zwar gehen die Straßen Washingtons von zwei Hauptpunkten ab – dem Kapitol und der Union Station – aber die Parallelen zu Karlsruhe und seiner Fächerarchitektur sind kaum von der Hand zu weisen.
Der markante Ausgangspunkt der heute zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs ist noch immer das Karlsruher Schloss, Orientierungspunkt der Schlossturm. Heute gehört er zum Badischen Landesmuseum und ist auch für Planer nicht uninteressant. Denn die 165 zu erklimmenden Stufen enden auf der Aussichtsterrasse in 42 Metern Höhe. Hier liegt dem Besucher Karlsruhe sprichwörtlich zu Füßen und die einzigartige Architektur der Fächerstadt ist sehr gut zu erkennen.
Drei Schlagworte für Karlsruhe: Wissenschaft, Forschung und Recht
Neun Hochschulen, zwei Private und sieben Öffentliche mit knapp 42.000 Studenten, 15 Forschungseinrichtungen und das KIT – Deutschlands größtes Forschungszentrum: Bei diesen Zahlen wird schnell deutlich, welchen Stellenwert Wissenschaft und Forschung in Karlsruhe haben. Alleine am Karlsruher Institut für Technologie – kurz KIT – studieren derzeit mehr als 20.000 Wissbegierige. Fächer wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurswesen, Physik, Wirtschaftsingenieurswesen, Informatik und Informationswirtschaft sind nicht nur bei den Studenten beliebt, sondern genießen in der akademischen Welt ein hohes Ansehen. Absolventen des KIT stehen meist viele Türen offen. Als größter Arbeitgeber der Region beschäftigt das erst 2009 aus dem Zusammenschluss der Universität Karlsruhe und des Forschungszentrum Karls-ruhe entstandene KIT mehr als 9.000 Menschen. Bedeutende Forschungs-einrichtungen neben dem KIT sind gleich zwei Fraunhofer-Institute, nämlich das Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) und das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), sowie das ANKA-Synchrotronstrahlungs-forschungslabor und das Max-Rubner-Institut – eine Bundesbehörde des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Ebenfalls eine wichtige Rolle fällt der IT-Forschung und Industrie zu.
Neben diesen schon beeindruckenden Einrichtungen wird Karlsruhe auch als „Residenz des Rechts“ bezeichnet. Kein Wunder, denn sowohl der Bundesgerichtshof, als auch das Bundesverfassungsgericht sitzen seit ihrer Gründung in den Jahren 1950 beziehungsweise 1951 in der Rheinmetropole. Durch diese interessante Mischung präsentiert sich Karlsruhe als dynamische Stadt in der richtungsweisende Entscheidungen gefällt und Prozesse vorangetrieben werden.
17. bis 20. Juni 2015: Riesen-Party zum Geburtstag
Gleich vier Tage lang feiert Karlsruhe sich in diesem Sommer selbst. Vom 17. bis 20. Juni steigt die große Eröffnungsfeier, die zeitgleich auch der Startschuss für den Karlsruher Festivalsommer 2015 ist. Hinter der Organisation dieser riesen Sause steht das Stadtmarketing Karlsruhe unter der Leitung der Geschäftsführer Martin -Wacker und Norbert Käthler. In Kooperation mit vielen Partnern wie der Sparda-Bank Baden Württemberg, der EnBW oder der Drogeriekette dm -konnte die viertägige Feier realisiert werden. Das Konzept stammt aus der Feder der Arbeitsgemeinschaft Dreinull Agentur für Mediatainment und BattleRoyal. Für Karlsruhe haben die Berliner Agenturprofis sich einiges einfallen lassen. Den großen Höhepunkt findet das Spektakel in einer Multimedia-Show rund um das Schloss. Licht- und Feuerwerkseffekte, Akrobatik, Dance-Acts und eine lebendig werdende Stadtgeschichte sind nur einige Punkte, die an diesem Tag zu erwarten sind. Darüber hinaus wird die ganze Fassade des Schlosses an jenem Abend als riesengroße Leinwand genutzt.
Kleine Messe mit großem Potenzial
Das Portfolio der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH – kurz KMK – bietet Planern gleich vier Locations unterschiedlicher Ausrichtung. Die Messe Karlsruhe, das Konzerthaus, das Kongresszentrum, sowie die Schwarzwaldhalle mit der angeschlossenen Gartenhalle. Letztere liegen alle am historischen Festplatz mitten in der Innenstadt und bieten eine hervorragende Ausgangslage für MICE’ler. Etwas außerhalb der Innenstadt befindet sich die Messe Karlsruhe.
Drei klassische Messehallen und zusätzlich mit der dm-arena eine Multifunktionshalle finden sich unter dem architektonisch sehr ansehnlichen Dach der Karlsruher Messe. Schick und modern kommt die Messe Karlsruhe daher und bringt mit ihren Glasfronten und der eleganten architektonischen Schlichtheit alles mit, was eine Messe braucht. Alle drei Messehallen sind baugleich und bieten Veranstaltern eine Netto-Fläche von je 12.500 Quadratmetern pro Halle. Hinzu kommen noch einmal 12.500 Quadratmeter in der dm-arena. Diese ist übrigens für bis zu 14.000 Besucher ausgelegt. Abgerundet wird das Platzangebot mit einem 10.000 Quadratmeter großen Freigelände sowie dem 6.800 Quadratmeter großen begrünten Atrium und der Aktionshalle mit 1.800 Quadratmetern. Addiert man auch noch den Eingangsbereich zur Aktionshalle ergibt sich in Kombination sogar eine Fläche von bis zu 4.300 Quadratmetern für Events, Empfänge oder Präsentationen. Alle Räumlichkeiten der Messe – und das ist gerade bei schlechtem Wetter ein riesen Vorteil – sind durch verglaste Rundgängen mit einander verbunden. So kann auch bei gänzlicher Belegung aller Fläche jeder Teilnehmer garantiert trockenen Fußes zwischen den Hallen pendeln.
dm-Arena: Ein funktionales wie elegantes Schmuckstück
Die dm-Arena ist eine der größten Veranstaltungshallen in Deutschland und ist wahrscheinlich auch eine der schönsten. Mit der eleganten Deckenkonstruktion aus Holz und den darin eingelassenen Lichtbändern herrscht hier eine ganz besondere Atmosphäre. Durch einen separaten Eingang kann die Arena auch autark vom restlichen Messegelände betrieben werden. Wer nicht ganz so große Veranstaltungen organisiert und trotzdem das Ambiente der dm-Arena nutzen möchte, kann mittels zweier Trennvorhänge oder einem speziellen Trennwand-System die zu bespielende Fläche auf die gewünschte Größe reduzieren. Dadurch ergeben sich vielzählige Veranstaltungsmöglichkeiten. Vom Konzert über Sport-Event bis hin zur Firmenfeier oder einer Vorstandssitzung wurde hier schon in alles organisiert.
Als Wissenschafts- und IT-Standort ist es in Karlsruhe gang und gäbe, Ausstellungsflächen mit Konferenzflächen zu kombinieren. Für die beiden wichtigen Wirtschaftssektoren der Stadt ist diese Kombination essentiell. So stehen neben den knapp 10.000 Teilnehmern bei Konferenzbestuhlung in der dm-Arena im messeeigenen Konferenzzentrum weitere Räumlichkeiten zur Verfügung. Zwölf variable Konferenzräume für 40 bis 150 Teilnehmer stehen hier bereit. Darüber hinaus gehört noch ein großer Konferenzsaal für bis zu 400 Teilnehmen zum Portfolio. Damit kann die Messe Karlsruhe nahezu jede Konferenzgröße bedienen. Als exklusiver Catering-Partner der Messe ist seit etwa zwei Jahren Gaul’s Catering mit von der Partie. Die Köche aus Mainz kümmern sich um alle Belange in Sachen Kulinarik und organisieren von den Konferenzpausen bis zum High-Class-Dinner alles auf dem Messegelände.
Von Anna-Lena Gras
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