KLM Royal Dutch Airlines arbeitet an der Entwicklung eines innovativen und nachhaltigen Langstreckenflugzeugs mit der Technischen Universität Delft. Zusätzlich investiert KLM massiv in nachhaltigen Treibstoff und beteiligt sich an der ersten Biokerosin-Fabrik Europas im niederländischen Delfzijl.
Das neue Flugzeug, „Flying-V“, hat dieselbe Spannweite wie der Airbus A350, ist aber kürzer. Dadurch kann der „Flying-V“ die vorhandene Infrastruktur an Flughäfen problemlos nutzen und passt auch in denselben Hangar wie die A350. Außerdem kann das Flugzeug die gleiche Anzahl von Passagieren befördern – 314 in der Standardkonfiguration – sowie das gleiche Frachtvolumen von 160 Kubikmetern. Der „Flying-V“ wird von den derzeit sparsamsten Turbofan-Triebwerken angetrieben. In seiner jetzigen Ausführung fliegt er immer noch mit Kerosin, kann aber leicht angepasst werden, um Innovationen im Antriebssystem zu nutzen – zum Beispiel durch elektrisch angetriebene Turbofans.
„Flying-V“ im Oktober am Flughafen Amsterdam-Schiphol
Das V-förmige Design integriert die Passagierkabine, den Frachtraum und die Treibstofftanks in den Tragflächen. Aufgrund der verbesserten aerodynamischen Form und des geringeren Gewichts verbraucht der „Flying-V“ 20 Prozent weniger Kraftstoff als das modernste Flugzeug der Gegenwart, der Airbus A350. Zum 100. Geburtstag von KLM im Oktober stellt der Flughafen Amsterdam-Schiphol im Rahmen der „KLM Experience Days“ ein Modell sowie einen Original-Ausschnitt des „Flying-V“ vor.
Erste Biokerosin-Fabrik in Europa
KLM Royal Dutch Airlines hat sich verpflichtet, zehn Jahre lang 75.000 Tonnen Biokerosin pro Jahr zu fördern und zu kaufen. Die niederländische Airline ist damit die erste Fluggesellschaft weltweit, die in dieser Größenordnung in nachhaltigen Treibstoff investiert. SkyNRG, Weltmarktführer für Biotreibstoff für den Flugbetrieb (SAF), entwickelt das erste Werk Europas im niederländischen Delfzijl, das sich auf die Produktion von SAF, BioLPG und Naphtha spezialisiert und vor allem Abfallprodukte lokaler Industrie als Basis nutzt. SHV Energy, weltweit führend in der Flüssiggasdistribution, beteiligt sich ebenfalls an dem Werk.
Ab 2022 werden in Delfzijl 100.000 Tonnen Biotreibstoff sowie 15.000 Tonnen BioLPG pro Jahr produziert. Für die Luftfahrt bedeutet dies eine jährliche CO2-Reduktion von 270.000 Tonnen. Das ist ein wichtiger Schritt für die Industrie, um sowohl der dringlich Reduzierung von CO2-Emissionen als auch der steigenden Nachfrage nach nachhaltigem Flugtreibstoff gerecht zu werden. „KLM wird jährlich 75.000 Tonnen Biokerosin kaufen. Das reduziert unsere CO2-Emissionen um 200.000 Tonnen pro Jahr, was den Emissionen entspricht, die von 1.000 KLM-Flügen zwischen Amsterdam und Rio de Janeiro freigesetzt werden“, erklärt Pieter Elbers, KLM-Präsident und CEO.
85 Prozent weniger CO2
Grundlage für die Produktion von Biokerosin sind Abfall- und Restströme wie Altspeiseöl, die vor allem aus der regionalen Industrie kommen. Die Anlage wird mit nachhaltigem Wasserstoff betrieben, der aus Wasser und Windenergie gewonnen wird. Dadurch liefert der nachhaltige Treibstoff eine CO2-Reduktion von mindestens 85 Prozent im Vergleich zu fossilen Treibstoffen. Der Einsatz von Biotreibstoff trägt außerdem zu einer deutlichen Verringerung der Feinstpartikel- und Schwefelemissionen bei. Der Bau der Anlage ist ein konkreter Schritt zur Erfüllung von KLM’s Nachhaltigkeitszielen und zur Umsetzung des Industrieplans „Smart & Sustainable“, der von 20 Verkehrsunternehmen und Wissenszentren erarbeitet wurde. Auch der Amsterdamer Flughafen Schiphol investiert in die Entwicklung des Werks.