So viele Großkongresse wie noch nie
Kleine und mittlere Kongresse mit weniger als 500 Teilnehmern bleiben das dominante Marktsegment der österreichischen Kongressbranche. Ihr Anteil steigt seit Beginn der Aufzeichnungen kontinuierlich von 91,1% (2009) auf 95,7% (2017). Zudem begrüßten diese mehr als die Hälfte aller Kongressgäste (55,1%). Im Jahr 2017 fanden österreichweit 42 Großkongresse (> 2.000 Teilnehmer) statt und erreichten somit den Bestwert seit Beginn der Aufzeichnungen. In diesem Segment wurde zudem ein Teilnehmerzuwachs von rund 38.000 Personen gemessen.
Kongress- & Konferenzhotels besonders wichtig für nationale Kongresse
Das Rennen um die meisten Kongresse machten mit einem Anteil von 42,8% Kongress- & Konferenzhotels. Mit 2.186 Kongressen fanden dort um über 1.000 Veranstaltungen mehr als in Universitäten & Bildungseinrichtungen statt, die auf Platz 2 liegen. An dritter Stelle stehen Kongress-, Messe- & Veranstaltungszentren, die mit 392.792 Personen allerdings den Löwenanteil an Teilnehmern generierten. In Kongress- und Konferenzhotels fanden insgesamt 1.731 nationale und 455 internationale Kongresse statt, woraus sich eine hohe Bedeutung im nationalen Tagungsbereich ableiten lässt. In Palais & Museen sowie Universitäten & Bildungseinrichtungen waren 50% der Kongresse international ausgerichtet.
Firmentagungen
Mit einer Anzahl von 11.241 Firmentagungen machte diese Kategorie den größten Anteil (51,9%) am österreichischen Tagungsgeschäft aus. Die Teilnehmeranzahl (544.785) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,2%. Auch die durch Firmentagungen generierten Nächtigungen stiegen um 7,8% auf 877.417. Verglichen mit den anderen Veranstaltungskategorien konnte bei Firmentagungen hinsichtlich Anzahl und Nächtigungen der höchste Anstieg gemessen werden. Seit Beginn der Aufzeichnungen nimmt die durchschnittliche Teilnehmeranzahl kontinuierlich ab und liegt derzeit bei 48 Tagungsgästen.
Seminare
Das in der österreichischen Kongressstatistik verzeichnete Seminargeschäft konnte sich nach einem Tief im vergangenen Jahr erholen. Die Gesamtanzahl stieg um 9,6 % auf 5.295 Veranstaltungen. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf Zuwächse dieses Segments in Wien (+16%) und Niederösterreich (+33,3%) zurückzuführen. 2017 generierten Seminare insgesamt mehr als 250.000 Teilnehmer, dies entspricht einem Anstieg von knapp 50.000 Personen (+23,8%). Die durchschnittliche Dauer eines Seminars lag bei knapp zwei Tagen, mit im Schnitt 48 Teilnehmern (+12%). Diese Anzahl stieg erstmals seit vier Jahren wieder an.
Die meisten Seminare wurden im Bereich Wirtschaft & Politik (39,5%) abgehalten. Der Fachbereich Humanmedizin verzeichnete ein Minus von 18%, verteidigte im Themenranking aber dennoch Platz 2. Im Jahr 2017 zeigte sich ein deutliches Plus bei den Themengebieten Technik (+54,3%) und Geisteswissenschaften (+34,9%).
Mit einem Anteil von über 50% waren Kongress- & Konferenzhotels auch der beliebteste Austragungsort von Seminaren. Danach folgen Universitäten & Bildungseinrichtungen (24,5%) und Kongress-, Messe- & Veranstaltungszentren (9,6%). Palais & Museen erfreuten sich steigender Beliebtheit und verzeichneten doppelt so viele Seminare als im Vorjahr.
Tagungsindustrie in den Bundesländern
Die gemessene Anzahl an Veranstaltungen in den Bundesländern (exkl. Wien) stieg 2017 um 15%. Insgesamt fanden landesweit 66,2% des Tagungsgeschäftes (14.336 Veranstaltungen) außerhalb von Wien statt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl in Tirol (+47,8%), Niederösterreich (+37,1%) und dem Burgenland (+23,4%) besonders stark angestiegen. Hinsichtlich Veranstaltungskategorie setzten sich im Burgenland Kongresse (54,7%) durch, in Wien Seminare (61%) und in den übrigen Bundesländern Firmentagungen.