NATUR als Fokusthema der IMEX Group für 2020 und 2021

Nalan, warum NATUR als Fokusthema und warum für zwei Jahre?

Das Konzept eines jährlichen Fokusthemas verwenden wir bereits seit einigen Jahren. Wir wählen dazu stets sorgsam ein Thema aus, von dem wir glauben, dass es für unsere gesamte Branche – aber auch darüber hinaus – Wesentlichkeit und Relevanz hat.
Wir wollen damit die globale Business-Events-Branche zusammenbringen, um durch Netzwerken, Kollaboration und Lernen von- und miteinander positive Veränderungen für uns alle anzutreiben und zu gestalten.
Im Bereich Nachhaltigkeit erleben wir gerade in den letzten Jahren ein neues Bewusstsein – weg von der Projektebene hin zu einer grundsätzlicheren Ebene. Dies wollten wir aufgreifen und ganz konkret weiterdenken. Daraus ist als fast logischer nächster Schritt unser – diesmal gleich zweijähriges – Fokusthema Natur entstanden! Wir alle brauchen die Natur – aber wir können auch eine ganze Menge von ihr lernen.

Wir wollen uns die Natur zum Vorbild nehmen und thematisieren im Rahmen unseres Aus- und Weiterbildungsprogramms, in unserer Discovery Zone und mit unseren Ausstellern, was die Natur uns lehren kann. Dabei spielt beispielsweise die Kreislaufwirtschaft und wie wir diese in unserer Branche implementieren können eine wesentliche Rolle.

Was werden wir ganz konkret dazu auf der IMEX in Frankfurt 2020 sehen?

Während der Messe bieten wir eine große Auswahl an kostenfreien Sessions, Workshops und Seminaren zu allen Aspekten der Nachhaltigkeit. Unser Anliegen ist, alle Branchenakteure – die Käufer – wie auch die Anbieterseite – zum Erfahrungsaustausch untereinander anzuregen. Unsere Discovery Zone in Halle 9 wird Anregungen und Live Experiences rund um das Thema Natur präsentieren – hier verleihen wir unserem Fokusthema ein erlebnisorientiertes Gesicht.
Auf der IMEX America 2019 haben wir unseren ersten Sustainability Safari Walk durchgeführt, der die Teilnehmer über die Messe führt und nachhaltige Eventideen vorstellt – dieses Format wird es auch in Frankfurt geben.

In unserem Green Exhibitor Guide geben wir Anbietern Anregungen für nachhaltige Events und haben mit dem Green Exhibitor Pledge eine Selbstverpflichtungs-Papier entwickelt, um Aussteller zu motivieren, sich nachhaltig zu engagieren. Dazu haben wir ein Konzept entwickelt, das aus 9 Nachhaltigkeitskriterien besteht, aus denen drei erfüllt sein müssen. Wir fragen dabei beispielsweise ab, ob der Anbieter einen Nachhaltigkeitsverantwortlichen im eigenen Unternehmen benannt hat.
Die Aussteller, die mindestens drei Kriterien erfüllen, stellen wir in unserem neuen Sustainability Village vor. So können Planer sich informieren und direkt mit den Ausstellern Kontakt aufnehmen.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen in unserer Branche?

Es ist wundervoll und inspirierend zu sehen, was unsere Branche mit Initiativen, Projekten und Aktionen schon bewegt hat. Aber es gibt noch so viel zu tun! Wir müssen unsere Planungsprozesse
und unsere Projekte grundsätzlich „neudenken“ und unser Ziel muss sein, jede Veranstaltung vollständig nachhaltig zu machen. Außerdem sehe ich eine große Notwendigkeit an Aus- und Weiterbildung in diesem Thema.
Ich freue mich sehr, dass immer mehr Akteure unserer Branche auf uns zukommen und wissen wollen, was wir als Messeveranstalter und auch was unsere Aussteller in puncto Nachhaltigkeit tun. Ich erlebe eine große Offenheit in unserer Branche und den Willen, mit- und voneinander zu lernen und auf dieser Basis Projekte im eigenen Umfeld voranzutreiben.

Was ist Ihre Empfehlung, um Nachhaltigkeit in unserer Branche zu fördern?

Sich mit Partnern zusammenzutun und gemeinsam die gesamte Wertschöpfungskette zu betrachten. Wir haben festgestellt, dass es einen riesigen positiven Einfluss auf das gesamte Ergebnis hat, wenn man sich gemeinsame Ziele setzt. Indem wir uns gemeinsam den Herausforderungen gestellt haben, aber auch klar immer wieder unsere Vorgaben kommuniziert haben, konnten wir wirklich Veränderungen bewirken. Indem wir alle gemeinsam an der Wertschöpfungskette arbeiten, können wir auch die Nachfrage steuern und so langfristig die Kosten für nachhaltige Produkte,
Materialien und Werkstoffe reduzieren. Gute Beispiele hierfür sind unsere Beschilderungen, sowie der Kaffee, Tee und Zucker auf unseren Messen. Die Messe Frankfurt bietet nun diese nachhaltigen Produkte auch allen anderen Messeveranstaltern an. Der Strom ist ein weiteres Beispiel – nachdem wir komplett auf Ökostrom umgestiegen sind, wird dies nun grundsätzlich angeboten.
Wesentlich für mich ist auch das Anerkennen kleiner Schritte – daraus entwickeln sich dann die nächsten Schritte.

Facts & Figures

Entsorgung & Energie

• Von der IMEX in Frankfurt geht KEIN Abfall auf Deponien („ZERO Waste”)
• Die IMEX America schickt nur 6 % auf Müllhalden (dies ent- spricht 0,40 kg pro Person – dem Gewicht von vier Äpfeln)
• 90 % des Abfalls wird recycelt
• 100 % Ökostrom

CO₂-Kompensation

• Kompensation aller Hosted Buyer Flüge durch gemeinsames Aufforstungsprojekt mit dem Aussteller Costa Rica

Materialien

• Recycelter Teppich, der wiederum zu 90 % recycelbar ist
• Plastikfreie und kompostierbare Badges
• Wiederverwendbare und recycelbare Beschilderung, PVC-freie Banner
• Lanyards aus Bambus
• Keine Messetaschen mehr

F&B

• Essen in kompostierbaren Verpackungen auf beiden Messen
• Keine Plastikstrohhalme
• Drastische Reduktion des Angebots von rotem Fleisch, Fleisch- alternativen werden angeboten
• Unverbrauchte Nahrungsmittel, Blumen und Dekorations- material der Messestände werden an lokale Initiativen und Charities gespendet

• Wasserspender auf den Messen

Aus- und Weiterbildung

• Aus- und Weiterbildungsprogramm der IMEX während der Messe und ganzjährig
• Sustainability Safari & Sustainability Village auf den IMEX- Messen
• Sustainable Exhibiting Guide für die IMEX Aussteller
• Innovation in Sustainability Award
• CSR-Mitmach-Programme an den Standorten Frankfurt und Las Vegas

Die vollständige Ausgabe 01/2020 finden Sie hier zum Download.