Reisen auf der Greenlane – Wie MICE in Singapur während der Pandemie funktioniert

Controlled Itinerary

Gardens by the Bay
Mit der Controlled Itinerary sind auch Besuche in den Gardens by the Bay für Gruppen möglich.

Früher als erwartet erreichte uns die E-Mail mit dem negativen Testergebnis. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir uns ab diesem Zeitpunkt frei bewegen können. Denn selbst wenn der Test negativ ist, heißt das nicht, dass Singapur für uns wie früher – vor Corona – offen steht. Für unsere Reise ist die Controlled Itinerary, ein im Vorfeld festgelegtes Programm, ein unabdingbares Instrument.

Für die Erstellung der Controlled Intinerary gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen. Ob ein Ausflug in die Gardens by the Bay, ein Dinner im Singapore Flyer oder eine Panoramafahrt auf dem Schiff sind klassische To-do’s in Singapur und können mit der entsprechenden Planung auch in Corona-Zeiten realisiert werden. Wichtig hierbei ist jedoch insbesondere für Gruppen, dass sich die Gruppen gemeinsam von Ort zu Ort bewegen und sich im besten Fall nicht aufteilen. Zudem wird ein sogenannter Local Guide zur Seite gestellt, der vor Ort dafür sorgt, dass die recht strikten Regeln eingehalten werden. Das es bei entsprechender Planung viele Möglichkeiten gibt, zeigt sich uns beispielsweise mit der Instagram-Walking Tour. Wie der Name schon verrät, geht es zu Fuß durch Singapur und zu einigen der besten Foto-Motiven der Stadt. Ein netter Vorteil: Die Guides erzählen nicht nur etwas über die Geschichte und Bedeutung der Orte, die wir besuchen, sondern erklären gleichzeitig, wie wir eben von diesen Orten die besten Fotos machen. Ein spezieller Winkel, ein bestimmter Filter, oder verschiedene Bildausschnitte. Den ein oder anderen Tipp kann man sich hier definitiv mitnehmen!

Welcome to TravelRevive

Travel Revive
Auf mehrere Ebenen des Marina Bay Sands Expo & Convention Centre verteilen sich die verschiedenen Programmpunkte des TravelRevives.

Mit dem hybriden Format des TravelRevive zeigt Singapur, dass in Pandemie-Zeiten Veranstaltungen möglich sind. Zumindest wenn das Konzept stimmt. In Singapur bedeutet das neben den strikten Regeln für die Einreise weitere Sicherheitsprotokolle, die eine Infektion vor Ort fast unmöglich machen.

Antigen Schnelltest
Der erste Termin des Tages für alle Teilnehmer: Der Corona-Schnelltest an jedem Morgen vor der Veranstaltung.

Somit startet jeder Messetag mit einem Corona-Schnelltest. Auf einer der mittleren Ebenen des Marina Bay Sands Expo & Convention Centre befindet sich das TravelRevive-Testcenter. Für den reibungslosen Ablauf wurden alle Veranstaltungs-Teilnehmer im Vorfeld in Gruppen eingeteilt. Diese Gruppen bezeichnen sowohl die festgelegte Seating Area bei der Konferenz und die Time Slots für den Messebesuch als auch die entsprechende Teststelle. Durch diese Aufteilung und das entsprechende Time-Management vermeiden die Veranstalter zu große Menschenansammlungen an den einzelnen Punkten. Dass dieses Konzept funktioniert, zeigt sich schon an Tag 1. Wir durchlaufen unsere Teststation ohne Wartezeit und können im gegenüberliegenden Ballsaal Platz nehmen, um auf das Ergebnis zu warten. Dieses kommt maximal 15 Minuten später und wird per SMS übermittelt. Danach steht dem Weg zum Konferenzprogramm auf der oberen Ebene des Convention Centers nichts mehr entgegen.

Bitte in der Gruppe Platz nehmen

Zonen
Nicht zu verfehlen: Die verschiedenen Gruppen und Seating Areas sind klar gekennzeichnet. Bei Fragen oder Problemen helfen aber auch die jeweiligen Guides gerne weiter.

Mit großem Abstand sind die Tische und Stühle im Konferenzsaal aufgebaut. Ein ähnliches Bild ergibt sich auf der Bühne. Sicherheitsabstand und Maskenpflicht sind die maßgeblichen Stellschrauben. Aber es funktioniert! In diesem Setup können alle Teilnehmer vor Ort ohne große Ansteckungsgefahr den Vorträgen lauschen und sich über die neuen Entwicklungen im Tourismus und Geschäftsreisebereich informieren. Da das Event hybrid angelegt ist, sind weitere Teilnehmer und Panelists digital dazu geschaltet. Die Infrastruktur vor Ort lässt dies ohne Probleme zu. So übernimmt Christian Göke, zum Zeitpunkt des TravelRevives noch Geschäftsführer der Messe Berlin, die Begrüßung der Teilnehmer per Hologramm.

Nach den Vorträgen geht es dann auf eine der unteren Ebenen des Convention Centers. Diese räumliche Entzerrung der einzelnen Veranstaltungsabschnitte sind – wie bereits erwähnt – Teil des Sicherheits- und Hygienekonzeptes und verhindern das sich viele Menschen zur gleichen Zeit am selben Ort befeinden. Diese Ebene beherbergt den Messebereich des TravelRevives.

Während sich das Gefühl während den Vorträgen und Podiumsdiskussionen „nur“ durch die Abstands- und Maskenregelungen zu Pre-Corona-Events unterscheidet, ergibt sich auf dem Messeparkett allerdings ein völlig anderes Bild. Messen charakterisieren sich auf den ersten Blick durch trubelige Gänge, Messestände dicht an dicht und Stimmengewirr. So war es, wie gesagt, vor Corona. Die Messehalle des TravelRevive liefert ein vollständig anderes Bild. Sehr breite Gänge, vorgegebene Laufwege, auf denen sich kaum Menschen bewegen, einzelne Messestände mit viel Abstand voneinander positioniert und viele kleine Gesprächskabinen für One-to-One-Meetings abseits der Messestände. Das ist die neue Corona-konforme Messerealität.

Singapur

Doch auch wenn es sich seltsam anfühlt. Genau dieses Setting erlaubt das Messen wieder stattfinden können. Das Buyer und Supplier wieder zusammenkommen, sich austauschen und besprechen können. Und das ist wohl in der momentanen Situation ein ganz wichtiges Zeichen! Auch wenn mit der Impfung generell neue Hoffnung für und in der Branche aufkeimt, zeigt das Konzept des TravelRevives in jedem Fall, dass Veranstaltungen bereits vorher möglich sind.

von Anna-Lena Gras